Gesundheitsrisiko von MOH

Die EU wird die Gesundheitsrisiken von Mineralölkohlenwasserstoffen (MOH), die als Zusatzstoffe für Lebensmittelkontaktmaterialien verwendet werden, überprüfen. In der Vorlage wurden die Toxizität von MOH, die Aufnahme der europäischen Bürger über die Nahrung und die abschließende Einschätzung der Gesundheitsrisiken für die EU-Bevölkerung neu bewertet.

MOH ist eine Art äußerst komplexes chemisches Gemisch, das durch physikalische Trennung und chemische Umwandlung von Erdöl und Rohöl oder Kohle, Erdgas oder Biomasseverflüssigungsprozessen entsteht. Es umfasst hauptsächlich gesättigte Kohlenwasserstoff-Mineralöle, die aus geradkettigen, verzweigtkettigen und ringförmigen Verbindungen bestehen, sowie aromatische Kohlenwasserstoff-Mineralöle, die aus polyaromatischen Verbindungen bestehen.
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MOH wird als Zusatzstoff in vielen verschiedenen Lebensmittelkontaktmaterialien verwendet, beispielsweise in Kunststoffen, Klebstoffen, Gummiprodukten, Karton und Druckfarben. MOH wird auch als Schmiermittel, Reiniger oder Trennmittel bei der Lebensmittelverarbeitung oder der Herstellung von Lebensmittelkontaktmaterialien eingesetzt.
MOH kann aus Lebensmittelkontaktmaterialien und Lebensmittelverpackungen in Lebensmittel gelangen, unabhängig davon, ob diese absichtlich zugesetzt wurden oder nicht. MOH verunreinigt Lebensmittel hauptsächlich durch Verpackungen, Lebensmittelverarbeitungsanlagen und Lebensmittelzusatzstoffe. Lebensmittelverpackungen aus Recyclingpapier und -karton enthalten aufgrund der Verwendung nicht lebensmittelechter Zeitungsdruckfarbe häufig große Mengen an Schadstoffen.
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Die EFSA gibt an, dass MOAH ein Risiko der Zellzerstörung und Karzinogenese birgt. Darüber hinaus ist die fehlende Toxizität einiger MOAH-Substanzen besser bekannt, was zu möglichen negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit führt.
Laut der Expertengruppe für Lebensmittelketteninhaltsstoffe (CONTAM-Gremium) wurden MOSH nicht als Ursache für gesundheitliche Probleme identifiziert. Obwohl die an Ratten durchgeführten Versuche ihre schädlichen Auswirkungen zeigten, wurde der Schluss gezogen, dass die spezifische Rattenart keine geeignete Probe für Tests auf gesundheitliche Probleme beim Menschen ist.
In den letzten Jahren haben die Europäische Kommission und zivilgesellschaftliche Gruppen das MOH in EU-Lebensmittelverpackungen genau beobachtet. Die Europäische Kommission forderte die EFSA auf, die mit MOH verbundenen Gesundheitsrisiken erneut zu untersuchen und relevante Studien zu berücksichtigen, die seit der Bewertung von 2012 veröffentlicht wurden.


Beitragszeit: 03.07.2023